Interview Kurier Jänner 2023

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INTERVIEW KURIER

Johanna Hager, 17. Jänner 2023

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Einst moderierte die 57-Jährige auf Ö3 und in ORF-Sendungen wie „Millionenrad“ und „Bingo“. Seit der Pandemie führt Marie-Christine Giuliani Interviews für FPÖ-TV.

Als Programmansagerin und Moderatorin (u. a. „Bingo“, „6 aus 45“, „Millionenrad“) des ORF wird Marie-Christine Giuliani ab Mitte der 1980er einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Nach 30 Jahren Bildschirm-Präsenz arbeitet sie als Psychotherapeutin – bis sie wegen Corona und der ersten Lockdowns auf Facebook postet.

Erst ihre eigene Meinung, dann die Nationalratsreden von FPÖ-Chef Herbert Kickl, wie sie im KURIER-Gespräch sagt. Daraus sei eine „freundschaftliche Zusammenarbeit“ geworden. Dergestalt, dass Giuliani seit 2021 Interviews für FPÖ-TV und durch Großveranstaltungen wie den Bundesparteitag 2022 oder den Neujahrsempfang 2023 führt.

Kickl sei der „Fels in der Brandung der österreichischen Innenpolitik“, versucht Giuliani auf der Bühne in Wiener Neustadt vor dem Auftritt des FPÖ-Chefs Stimmung zu machen. Dass die FPÖ während der Pandemie zur Spaltung der Gesellschaft beigetragen hat, das negiert sie auf KURIER-Nachfrage. Die FPÖ sei „die einzige Partei, in der man aussprechen und senden kann, was und wie man denkt“.

Seit ihrem Engagement für die Freiheitlichen hätten viele ihrer Klienten sich von ihr als Psychotherapeutin verabschiedet, aber eben so viele seien neu dazugekommen.

KURIER: Am Samstag moderierten Sie den Neujahrsempfang der FPÖ, seit 2021 moderieren Sie für FPÖ-TV …

Ja, ich moderierte einen Teil des freiheitlichen Neujahrsempfanges, aber für FPÖ-TV führe ich Interviews. Bei diesen Interviews versuche ich Informationen und Fakten von Meinungen zu trennen. Ich sehe meinen Auftrag darin, das gesamte Spektrum an fundierter Meinung und Fachwissen einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, sozusagen ein kleiner „Club 2“, so wie es vor vielen Jahren noch im ORF möglich war, kontroverse Themen anzusprechen und auszudiskutieren. Das ist vom Ansatz her keine Parteisendung, ganz im Gegenteil macht es die FPÖ auch Fachleuten jedweder Parteizugehörigkeit möglich, ihr Wissen auf ihrem Kanal zur Verfügung zu stellen.

KURIER: Von welchen Fachleuten sprechen Sie?

Mein erstes Gespräch hatte ich mit der Ärztin Maria Hubmer-Mogg, der Initiatorin von „Wir zeigen unser Gesicht“, die die Corona-Politik der Regierung kritisierte und fachlich analysierte. Ihr Hauptanliegen war unsere Zukunft, die Zwangsimpfung für Kinder. Über 500.000 Zuseher auf Youtube wollten wissen, was sie zu sagen hat. Mir geht es darum, dass die Menschen Informationen von Ärzten, Wissenschaftlern und Spezialisten zur Verfügung gestellt bekommen, die unsere sogenannten Leitmedien nicht kommunizieren. Mit der Ausnahme von Servus TV.

KURIER: Was war der ausschlaggebende Grund, sich für die FPÖ zu engagieren?

Corona und die Anfänge der Pandemie gaben den Ausschlag. Im März 2020, kurz vor dem ersten Lockdown, habe ich auf Facebook gepostet, welche Folgen der Lockdown haben wird und welche Folgen das für Wirtschaft und Gesellschaft bedeuten wird. Demokratie, Frieden, Freiheit und Menschenrechte sind nicht verhandelbar! Grund und Freiheitsrechte sind geschaffen worden für Ausnahmesituationen, und genau in dieser Notsituation wurden viele davon von der Regierung ohne breiten Diskurs und fundierte Evidenz beseitigt. Ein breiter wissenschaftlicher Diskurs wurde unter Androhung von Strafmaßnahmen unmöglich gemacht. Wer anderer Meinung war, der musste mit Repressalien rechnen. Ich möchte hier nur auf die vielen mutigen Ärzte in Österreich hinweisen, die mit Disziplinarmaßnahmen, Kontensperrungen und Arbeitsverbot mundtot gemacht wurden. Die Regierung hat mit ihren Maßnahmen einen massiven gesundheitlichen wie auch ökonomischen Schaden verursacht.

KURIER: Die Anti-Corona-Politik der FPÖ hat für viele zur gesellschaftlichen Spaltung beigetragen!

Nein. Ich habe irgendwann angefangen, Nationalratsreden von Herbert Kickl auf Facebook zu posten, weil er der einzige Politiker war, der differenziert hat und gegen eine generelle Impfpflicht aufgetreten ist. Eine Zwangsbehandlung mit gentechnischen Substanzen ohne Langzeiterfahrungen muss auf jeden Fall eine persönliche Entscheidung bleiben. Vor allem Kinder dürfte man nicht von oben herab zwangsbehandeln.

Aus dieser gemeinsamen Sichtweise ist eine sehr freundschaftliche Zusammenarbeit geworden. Herbert Kickl vertritt ähnliche Werte wie ich. Es geht ihm um die Menschen, er differenziert und hat als einziger klar dargelegt, dass man sachliche Politik machen kann ohne die Freiheit und unsere Grundrechte außer Kraft zu setzen.

KURIER: Kickl ist fürs Zuspitzen bekannt.

Das ist richtig. Man könnte auch sagen, er trifft den Nagel auf den Kopf. Er differenziert – und wird genauso diffamiert wie zum Beispiel der Schweizer Historiker Daniele Ganser, welcher neuerdings in SPÖ-, ÖVP- und grünen Gemeinden nicht mehr auftreten darf. Es ist für viele mittlerweile leicht durchschaubar, dass die Begriffe rechts und links und die Steigerungsstufen derselben gerne von jenen als Totschlag-Argumente benutzt werden, die sich keiner inhaltlichen Diskussion stellen möchten.

KURIER: Wer stellt sich keinen Diskussionen?

Na, da gibt es viele und viele Themen. Außer der FPÖ sind alle Parlamentsparteien Verfechter von Waffenlieferungen und Sanktionen, ohne auch nur im Geringsten zu bedenken, dass diese Kombination geschichtlich nur Leid, Tod und Verwüstung hervorgebracht hat. Ich denke, wenn man tatsächlich glaubt, mit Waffen könne man in dieser Situation noch Frieden schaffen, dann ist man geschichtsbefreit oder wird von der Geschichte befreit. Die Grünen plakatieren jetzt gerade „Klima retten für morgen“. Ich denke, man sollte sich zuerst darum kümmern, das soziale Klima zu retten, und dieses Klima haben ÖVP und die Grünen mit ihrer Politik der Spaltung nachhaltig verwüstet.

Ein gesundes und gutes soziales Klima ist die Grundvoraussetzung für ein Morgen! Das sind nur zwei kontroverse Themen, und es gibt noch viele Themen, über die man sich offen unterhalten können sollte, um die besten Köpfe für die besten Lösungen zu finden.

KURIER: Und Sie finden dieses Klima bei der FPÖ vor?

Ja, das ist die einzige Partei, in der man aussprechen und senden kann, was und wie man denkt.

KURIER: Haben Sie durch Ihre Arbeit für die FPÖ weniger Klienten als Psychotherapeutin?

Herbert Kickl hat mir ganz am Anfang gesagt: „Sie wissen schon, Frau Giuliani, wenn Sie für uns Interviews machen, dann wird das passieren, was vielen bei uns passiert. Sie werden auch ausgegrenzt werden.“ Genauso war es, viele Klienten haben aus diesem Grund abgesagt, aber genauso viele neue sind dazugekommen.

KURIER: Widerfährt Ihnen seither vermehrt Ausgrenzung?

Der Zuspruch und positive Mails und Nachrichten überwiegen deutlich. Wenn ich im Supermarkt an der Kassa bin, wo jemand auf mich zukommt und sagt: „Danke für die Videos, Frau Giuliani. Ich habe geglaubt, ich bin alleine mit meiner Meinung, aber ich bin ja gar nicht allein …“ Das ist für mich die größte Belohnung: dass die Menschen wissen, dass sie mit ihren Ängsten nicht allein sind.

KURIER: Die Regierung lässt sukzessive alle Corona-Regeln und Gesetze fallen. Wird damit Ihr Engagement obsolet?

Die Folgen der Pandemie sind noch nicht vorbei. Die Impfpflicht ist ausgesetzt, aber die Gesetzesgrundlage dafür gibt es ja immer noch. Es gibt nach wie vor viel zu tun, weil weiter das sogenannte Impfen propagiert wird mit derselben falschen Behauptung, sich und andere damit vor einer Infektion zu schützen. Weil weiter sinnlos gesunde symptomlose Menschen sich testen lassen müssen und das Milliardengeschäft weiterläuft. Ich bin absolut keine Impfgegnerin – aber ich bin dafür, dass jeder über seinen Körper selbst entscheiden können muss. Durch diese vielen evidenzlosen Maßnahmen steht mittlerweile unser gesamtes Gesundheitssystem auf der Kippe.

KURIER: Wie viele Interviews pro Woche oder Monat machen Sie?

Ich kreise, wenn Sie so wollen, um das Team von FPÖ-TV und bereite Themen auf, die das Land beschäftigen. Mein nächstes Thema wird sich um Public Health und Impfungen bei Kindern und Jugendlichen drehen, das liegt uns allen sehr am Herzen. Wenn Sie so wollen, betreiben wir Volksbildung, weil der öffentlich-rechtliche Rundfunk das nicht tut.

KURIER: Möglich, dass Sie nicht nur für die FPÖ moderieren, sondern auch ein politisches Mandat übernehmen?

Diese Frage stellt sich nicht. Ich lebe im Hier und Jetzt und mache nur mehr Dinge, die ich gerne mache, und glauben Sie mir, ich mache diese Interviews sehr gerne.

Glücklich sein ist deine Entscheidung.